WälzlagerUnser Wälzlager-Sortiment in der Übersicht!



Zylinderrollenlager
Hierbei handelt es sich um die einfachste Wälzlagerkonstruktion. Diese Lagerart wird häufig in Verbindung mit hohen Drehzahlen eingesetzt. Innenring, Außenring und Rollen sind in Linienkontakt, so dass die Lager radial sehr tragfähig sind. Ausführungen mit festen Flanschen oder losen Borden an Innen- und Außenring können eine geringe axiale Belastung aufnehmen. Die axiale Belastbarkeit ist begrenzt, weil dieser Lagertyp Schubkräfte durch verschieben der Rollenkanten gegenüber den Flanschen ausgleicht. Zweireihige Zylinderrollenlager werden bei Anwendungen eingesetzt, in denen hohe Drehzahlen auftreten und hohe Genauigkeit gefordert ist, wie z.B. als Hauptspindellager in Drehmaschinen, Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren. Bei Lagern mit kegeliger Bohrung kann die Radialluft bei der Montage des Lagers auf der Welle justiert werden. In der Regelausführung sind die Käfige aus Pressstahl oder Polyamidharz. Für große und schnelllaufende Lager werden massive Käfige aus hochfestem Messing verwendet.

Pendelrollenlager
Pendelrollenlager besitzen eine kugelige Laufbahn im Außenring, deren Mitte mit der Lagermitte zusammenfällt. Diese Lagerart zeichnet sich durch eine sehr hohe radiale Stoßbelastbarkeit aus. Pendelrollenlager nehmen verhältnismäßig hohe axiale Kräfte in beiden Richtungen auf und sind selbstausrichtend. Dieser Typ wird an großen Maschinen mit möglicher Wellendurchbiegung bevorzugt und toleriert Montagefehler. Pendelrollenlager finden in der Papierherstellung, an Walzmaschinen, im Automobilbereich, an Schüttelsieben und anderen Industriemaschinen Einsatz. Der Ein- und Ausbau der Pendelrollenlager wird durch kegelig gebohrte Lager in Verbindung mit einer kegeligen Welle oder durch Adapter-, Spann- und Abziehhülsen erleichtert. Bei einem Lager mit kegeliger Bohrung ist zudem die Lagerluft präzise einstellbar. Lager mit kleiner Bohrung besitzen Pressstahl-Käfige, Lager mit größeren Bohrungen haben massive Käfige aus hochfestem Messing.




Rillenkugellager
Rillenkugellager sind die gebräuchlichsten Wälzlager, denn sie sind in einer Vielzahl von Dichtscheiben-, Deckscheiben- und Sprengringausführungen erhältlich. Rillenkugellager nehmen radiale, axiale und gemischte Belastungen auf. Wegen der einfachen Bauweise können bei dieser Lagerart sowohl hohe Laufgenauigkeit als auch hohe Drehzahlen realisiert werden. Rillenkugellager mit einem Außendurchmesser von weniger als 9mm nennen sich Miniaturkugellager. Normale Kugelkäfige (Laufkäfige) sind aus Pressstahl gefertigt. Lager für sehr hohe Drehzahlen oder mit großem Durchmesser besitzen massive Käfige. Rillenkugellager mit Dicht- oder Deckscheiben sind standardisiert. Sie sind mit der richtigen Fettmenge vorgefüllt.
Schrägkugellager
Bei dieser Lagerart sind der Innen- und der Außenring in einem bestimmten Berührungswinkel angeordnet. Die Lager sind nicht zerlegbar. Der Käfig ist in der Regel aus Pressstahl, hochfestem Messing oder Kunstharz. Der Käfigwerkstoff richtet sich nach der Lagerbauart und den Anforderungen an das Lager. Schrägkugellager nehmen radiale, axiale und kombinierte Belastungen auf.
Pendelkugellager
Bei diesen Lagern sind Innenring und Kugelsatz von einem Außenring mit kugeliger Laufbahn umschlossen. Konstruktionsbedingt toleriert diese Lagerausführung geringfügige Fluchtungsfehler aufgrund von Wellendurchbiegung oder Falschmontage. Pendelkugellager eignen sich für lange Wellen, bei denen die akkurate Positionierung der Gehäusebohrungen Schwierigkeiten bereitet. Diese Lagerart wird häufig als Stehlager eingesetzt. Der Käfig wird aus Pressstahl oder Polyamidharz gefertigt. Das Lager sollte wegen des geringen Halts den die Wälzkörper in der Außenringlaufbahn haben nur leichten axialen Belastungen standhalten müssen.


Kegelrollenlager
Bei dieser Lagerbauart sind die Laufbahnen von Innenring, Außenring und auch die der Rollen kegelig. Die Lager sind so konstruiert dass die Oberflächenachsen von Laufbahnen und Rollen an einem Punkt zusammenlaufen. Die Rollen werden von einem Bord am Innenring geführt. Ein einreihiges Kegelrollenlager verträgt eine kombinierte radiale und axiale Belastung. Wenn das Lager nur radial oder in beide Richtungen axial belastet wird, wird ein Lagerpaar in DB- oder DF-Anordnung benötigt. Kegelrollenlager sind in den Ausenring und den Innenring mit Rollensatz zerlegbar. Die nicht zerlegbare Einheit aus Innenring und Rollensatz heißt "Innenteil", der Außenring ist das "Außenteil". Die Lagerluft ergiebt sich bei der Montage durch die axiale Positionierung des Innenteils relativ zum Außenteil. Diese Lager erzielen unter Vorspannung eine hohe Steifigkeit und Laufgenauigkeit auf der Welle. Zwei- und vierreihige Kegelrollenlager sind für radiale und in zwei Richtungen wirkende axiale Belastungen ausgelegt. Vierreihige Kegelrollenlager werden an den Walzenzapfen von Walzmaschinen und in anderen Anwendungen eingesetzt, in denen die Lager schwerer Beanspruchung oder Stoßbelastung ausgesetzt sind. Mehrreihige Kegelrollenlager tragen eine Seriennummer und Kombinationssymbole an der Ringstirn zur Vorgabe der Lagerluft und müssen entsprechend montiert werden. Lager mit kleiner Bohrung besitzen Pressstahl-Käfige, Lager mit größeren Bohrungen haben massive Käfige aus hochfestem Messing oder Fließstahl. Bei einigen großbohrigen Lagern kommen schwere Bolzenkäfige zum Einsatz.


Nadellager
Diese radial niedrig bauenden, sehr tragfähigen Wälzlager eignen sich besonders für Konstruktionen mit begrenztem radialem Bauraum. Diese Lager gibt es ohne und mit Innenring sowie abgedichtet und offen. Nadellager ohne Innenring sind die beste Lösung für Lagerungen an einer gehärteten und geschliffenen Welle. Nadellager mit Innenring werden eingesetzt, wenn die Welle nicht als Wälzlagerlaufbahn ausgeführt werden kann. Nadelhülsen und Nadelbüchsen gehören ebenfalls zur Gruppe der Nadellager. Beide sind Baueinheiten, bestehend aus dünnwandigen, spanlos geformten Außenringen und Nadelkränzen. Nadelhülsen gibt es auch vollnadelig, der überwiegende Teil der Lager ist einreihig.
Axialkugellager
Axialkugellager nehmen ausschließlich axiale Lasten auf. Die auf der Welle montierten Lagerringe weden als Wellscheiben, die Ringe im Lagergehäuse als Gehäusescheiben bezeichnet. Beide Scheiben besitzen Nuten für die Kugeln. Axialkugellager gibt es in zwei Ausführungen: einseitig zur Aufnahme axialer Kräfte in einer Richtung und zweiseitig zur Aufnahme axialer Kräfte in beide Richtungen. Die mittlere Scheibe des zweiseitig wirkenden Axiallagers wird in längsrichtung von einer Schulter und Hülse an der Welle fixiert. Axiallager sind nicht für hohe Drehzahlen geeignet, weil von der hohen Zentrifugalkraft das Schmiermittel ausgedrückt werden würde. Bei der Montage an einer horizontalen Welle muss die axiale Belastung minimal gehalten werden. Die Käfigwerkstoffe sind Pressstahlblech, Polyamidharz, massives hochfestes Messing oder Fließstahl. Wichtig ist die vorsichtige Handhabung, damit der trennbare Ring- und Kugelsatz keinen Schaden nimmt.

Axialzylinderrollenlager
Axial-Zylinderrollenlager sind kombiniert aus Axial-Zylinderrollenkränzen, Gehäusescheiben und Wellscheiben. Die Käfige der Kränze sind aus Messing oder Kunststoff. Die Lager haben eine besonders niedrige Bauhöhe, sind hoch tragfähig, sehr steif und nehmen Axialkräfte in einer Richtung auf.

Axialnadellager
Axial-Nadellager sind Baueinheiten, bestehend aus Axial-Nadelkränzen und Axiallagerscheiben mit Zentrierbund. Sie sind kombinierbar mit Nadelhülsen, Nadelbüchsen und Nadellagern. Die Anlauffläche für den Nadelkranz muss gehärtet und geschliffen sein. Axial-Nadellager nehmen hohe Kräfte axiale Kräfte in einer Richtung auf. Der Axial-Nadelkranz besteht meist aus einem Metall- oder Kunststoffkäfig mit integrierten Nadelrollen. Die Axiallagerscheiben sind gestanzt, durchgehärtet, poliert und als Wellen- oder Gehäusescheibe verwendbar.

Axialpendelrollenlager
Bie dieser Lagervariante ist die Laufbahn der Gehäusescheibe kugelig, mit dem Radiusmittelpunkt auf der Lagerachse ausgebildet. Das Lager ist selbstausrichtend konstruiert. Der Berührungswinkel beträgt ca. 45°, so dass das Lager sowohl axiale als auch radiale kleine bis mäßige radiale Lasten aufnehmen kann. Axial-Pendelrollenlager eignen sich für hohe Belastungen bei niedrigen bis mäßigen Drehzahlen. Ihre hohe Tragfähigkeit und selbstfluchtenden Eigenschaften sprechen für den Einsatz dieser Lager in Spritzgussmaschinen, Kranhaken und Großmaschinen im Allgemeinen. Die Käfige sind aus massivem hochfestem Messing oder Pressstahl gefertigt.

Gelenklager
Gelenklager bestehen aus Innen- und Außenring mit Stahl/Stahl- oder Stahl/Bronze- Gleitpaarungen und werden über den Außen- oder Innenring geschmiert. Sie nehmen je nach Ausführung radiale, axiale oder kombinierte Kräfte auf. Durch ihre Konstruktion bedingt eignet sich diese Lagerart zum Übertragen von Wechselbelastungen mit schlag- und stoßartiger Beanspruchung. Bewegungen und Kräfte werden momentenarm übertragen, somit werden Biegespannungen von den Konstruktionselementen ferngehalten. Abgedichtete Gelenklager sind vor Schmutz und Spritzwasser durch Kunststoffdichtungen geschützt.

Lagergehäuse
Moderne Lagergehäuse sind nach dem Kombinationssystem konstruiert. Dies ermöglicht eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten des Lagers, der Befestigung auf der Welle, der Dichtung und des Schmierverfahrens. Je nach Ausführung besitzen die Gehäuse mehrere Bohrungen oder Langlöcher, die zur Befestigung dienen. Standard Lagergehäuse sind aus Grauguß gefertigt, welche für die meisten Anwendungsfälle ausreichen. Für den Einsatz an hochbelasteten Lagerstellen gibt es auch Gehäuse aus Sphäroguß welche in etwa doppelt so hoch belastet werden können. Dem Einsatzzweck entsprechend können Lagergehäuse als Loslager oder Festlager montiert werden. Ein Festlager erhält man, indem die jeweils passenden Festringe bei der Montage in den Lagersitz eingelegt werden. Bei einem Loslager werden die Festringe einfach weggelassen. Je nach Einsatzzweck können die Gehäuse mit unterschiedlichen Dichtungen versehen werden z.B. Zweilippendichtungen, Filzdichtungen, Labyrinthdichtungen oder V-Ring-Dichtungen.

Spannlagereinheiten
Mit Spannlagereinheiten sind besonders wirtschaftliche Lagerungen möglich. Die häufigsten Einsatzfälle finden sich im Landmaschinenbau, der Bauindustrie, Förderanlagen und im Apparatebau. Die Gehäuseeinsätze unterscheiden sich im wesentlichen durch die Mantelfläche ihrer Außenringe, ihre Befestigungsart auf der Welle und ihre Abdichtung. Die Gehäuseeinheiten, welche aus Grauguß oder Stahlblech bestehen gibt es als Flansch-, Steh-, oder Spannausführung, welche wiederum in mehreren Varianten lieferbar sind.








